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Eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts EuPD Research aus Bonn zeigt, dass nicht jeder Ladestromtarif für jedes E-Auto gleich günstig ist.

In vielen Tarifen verbergen sich Fallstricke, die das Laden mitunter teuer machen.

Elektroautos sind besonders umweltfreundlich, wenn sie mit regenerativ erzeugtem (Öko-) Strom fahren. Am besten mit Strom, den Sie mit Ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage (PV) selbst erzeugen. Besonders bequem wird es mit “intelligenten” Wallboxen, die beim sog. “Überschussladen” automatisiert nur so viel Strom in Ihr E-Auto laden, wie die PV-Anlage gerade produziert und wie der Strom nicht von anderen elektrischen Verbrauchern im Haus gebraucht wird.

Aber auch weniger intelligente, günstigere Wallboxen können den eigenproduzierten Strom nutzen. Wie jeder andere Verbraucher in Ihrem Hausnetz, steigert eine Wallbox den Eigenverbrauch. Dann haben Sie zwar nur rechnerisch Solarstrom getankt, Ihre “Eigenverbrauchsquote” erhöht sich aber trotzdem. Das dürfte vor allem interessant sein für Besitzer älterer PV-Anlagen, die jetzt oder in naher Zukunft aus der EEG-Förderung fallen. Denn anstatt den Strom einfach zu verschenken, nutzen Sie ihn zum Betanken Ihres E-Autos. Da kommt übers Jahr einiges zusammen: Bei z.B. 15.000 km im Jahr und 17 kWh Verbrauch auf 100km sind das 2.550 kWh Strom, den Sie nicht mehr verschenken, sondern selbst und gratis nutzen.

Auch wer keine eigene PV-Anlage besitzt kann seine Mobilität mit einem ÖkoStrom-Liefervertrag nachhaltig und zukunftssicher gestalten. Es gibt eine große Vielzahl von Anbietern, die regional oder bundesweit ÖkoStrom anbieten, für zuhause oder auch zum Laden unterwegs.

Im folgenden Artikel stellen wir Ihnen verschiedenen Tarife vor. Zusätzlich möchten wir hiermit auch die fehlende Preistransparenz beim Stromtanken verbessern.

Spezielle Tarife für den Ladestrom gibt es in zwei unterschiedlichen Varianten:

  1. Strom für zuhause
  2. Strom für unterwegs

Strom für zuhause: Das E-Auto mit Ökostrom laden

Prinzipiell können Sie Ihren (Öko-) Stromanbieter für Ihren Haushaltsstrom auch zum Laden Ihres E-Autos nehmen. Dies hat den Vorteil, dass Sie die Preise für den Strom kennen. Oft gibt es aber Möglichkeiten, das E-Auto zu günstigeren Konditionen zu laden. Das sind im Wesentlichen:

  • SmartMeter
  • 2-Tarif-Zähler
  • Spezielle E-Mobilitäts-Stromtarife

Die Stromversorger und Netzbetreiber befürchten (ob begründet oder nicht sei dahingestellt), dass mit zunehmender Verbreitung von E-Autos die lokalen Stromnetze an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit kommen. Daher bieten sie E-Mobilisten Stromtarife an, die mit gewissen Einschränkungen verbunden sind. Damit soll die Stabilität der Netze gewährleistet werden. Im Gegenzug erhält der Stromkunde einen vergünstigten Strompreis.

Smart Meter regeln und zählen Strom digital

smartmeter

Manche Versorger, insbesondere in städtischen Ballungsgebieten, schreiben SmartMeter als Voraussetzung für einen 22-kW-Ladestrom-Anschluss vor. Diese „intelligenten Zähler“ lassen sich aus der Ferne steuern. So kann der Stromversorger bei einer eventuellen Überlast im (lokalen) Stromnetz die Stromzufuhr an diesen Abnahmepunkten (= intelligenter Zähler) auf eine vereinbarte Maximalleistung reduzieren oder ggf. auf Null herunterregeln. Das könnte passieren, wenn der Strombedarf insgesamt besonders hoch wäre (vermutlich nur tagsüber; nachts sinkt der Stromverbrauch generell bzw. es besteht ein Stromüberschuss) 

Zweitarifzähler / Doppeltarifzähler erfassen Hochtarif und Niedertarif

doppeltarifzaehler

Strom kostet zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich viel Geld. Diesen Vorteil können Sie mit einem 2-Tarif-Zähler nutzen. Grundsätzlich bekommen Sie mit 2-Tarif-Zählern immer Strom. Aber zu bestimmten Tageszeiten ist der Strom deutlich teurer (Hochtarif), während er über Nacht sehr viel günstiger ist (Niedrigtarif). Mitunter ist der Strompreis dann sogar negativ: Aufgrund der geringen Nachfrage in den Abend- und Nachtstunden bei relativ konstanter Stromproduktion geben Stromversorger zu diesen Zeiten ihren Strom zu deutlich niedrigeren Preisen als tagsüber ab.

E-Mobilitäts-Stromtarife

Einige Stromanbieter haben spezielle E-Auto Ladestrom-Tarife für zu Hause oder unterwegs. Wir stellen Ihnen hier einige Unternehmen vor, die nicht nur einfach ÖkoStrom liefern, sondern entweder durch (Neben-)Produkte oder ihre eindeutig ökologisch und sozial nachhaltige Unternehmensphilosophie aus der Masse hervorstechen.

Ein Hinweis in eigener Sache: enomo ist weder Stromanbieter noch Vermittler von Stromlieferverträgen. Wir informieren hier lediglich über ausgewählte ÖkoStrom-Anbieter. Zum Abschluss eines Stromliefervertrages mit dem von Ihnen ausgewählten Unternehmen gelangen Sie mit einem Klick auf die Banner/Logos auf die Internetseiten der Anbieter. Nur dort können Sie sich über die jeweiligen Liefer- und Leistungsbedingungen sowie die AGB informieren und Verträge schließen.

Erenja ist als Energie-Marke der Gelsenwasser AG seit März 2019 am Markt. Die Firma beliefert Kunden mit Ökostrom und Gas. Erenja hat einen speziellen Ladestromtarif, der ausgesprochen günstig ist: Ab 19,90 Cent je Kilowattstunde bei einer monatlichen Grundgebühr von 9,95 Euro erhalten Sie zertifizierten Grün-Strom aus Wasserkraft.

Obwohl laut Erenja aktuell kein Ladestromkunde davon betroffen ist, kann rein vertraglich das Laden auf den Zeitraum von 20.00 Uhr bis 8.00 Uhr beschränkt werden, sowie eines von mehreren 45-Minuten-Zeitfenstern am Nachmittag, bspw. von 16.00 Uhr bis 16.45 Uhr. In dieser Zeit steht die volle Ladeleistung zur Verfügung. Außerhalb dieser Zeiten gibt es dann gar keinen Ladestrom. Der Netzbetreiber ist verpflichtet, die betroffenen Kunden 4 Wochen vor der tatsächlichen Umsetzung der zeitlichen Begrenzung schriftlich zu informieren.

Was sich erst einmal wie eine “auf-gar-keinen-Fall-Klausel” für E-Mobilisten anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinschauen als sehr interessante Möglichkeit, günstigen Ladestrom zu erhalten: Wenn Sie Ihr Elektroauto ohnehin hauptsächlich nachts laden, bedeutet diese Regelung überhaupt keine Einschränkung für Sie. Günstiger kommen Sie tatsächlich zur Zeit nur noch an Ladestrom, wenn Sie ihn mit einer Photovoltaik-Anlage selbst produzieren.

Der günstige Ladestromtarif von Erenja ist zurzeit nur in Teilen des Netzgebietes der Westnetz AG in NRW zu bekommen. enomo sagt Ihnen, ob der Tarif für Ihren Wohnort erhältlich ist. 

Machen Sie dazu einfach unseren enomo-Check.

Einen anderen Weg geht das 1998 gegründete Unternehmen naturstrom aus Düsseldorf. Beziehen Sie Ihren Ladestrom von naturstrom, kostet der Strom 28,95 Cent je Kilowattstunde. Mit einer monatlichen Grundgebühr von 8,90 Euro, sind die fixen Kosten ebenfalls günstig.

Die Abrechnung erfolgt über Ihren normalen Stromzähler. Bei naturstrom haben Sie einen gemeinsamen Tarif für Haushalts- und für Ladestrom. Naturstrom verkauft ausschließlich Strom aus deutschen Wind- und Wasserkraftanlagen. Eine Leistungsreduzierung ist nicht vorgesehen.

Naturstrom bietet auch eine Ladekarte für unterwegs (s.u.). Das Unternehmen liefert darüber hinaus Bio-Gas und Wärme aus nachhaltigen Quellen und betreibt einen eigenen Strompark mit über 100 Gigawatt Leistung. Weitere Geschäftsfelder sind u.a. Mieterstrom-Modelle und die Projektentwicklung und Betriebsführung von Photovoltaik-, Windenergie- und Biomasse-Anlagen.




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Das Hamburger Unternehmen LichtBlick ist der Pionier des Ökostroms in Deutschland. Seit mehr als 20 Jahren liefert LichtBlick ausschließlich grünen Strom aus 100% Wasserkraft an mehr als 1,7 Mio. Kunden. Damit ist LichtBlick der größte Ökostrom-Anbieter in Deutschland.

Die Preise für den LichtBlick-Ökostrom sind von Region zu Region unterschiedlich, da in jeder (Verteil-)Region andere Stromnetzbetreiber andere Durchleitungsgebühren erheben. In den meisten Regionen Deutschlands ist der LichtBlick-Ökostrom trotzdem einer der günstigsten Wege zum Ökostrom.

LichtBlick unterstützt verschiedene soziale Projekte in seiner Heimatstadt Hamburg (u.a. gemeinsam mit dem FC St. Pauli) und Umweltschutzprojekte in der ganzen Welt. Außerdem ist LichtBlick an führenden Projekten zum bidirektionalen Laden (V2G, V2X) und zur intelligenten Einbindung von Photovoltaik und Batteriespeichern mit elektrischen Fahrzeugen beteiligt.

Neben Ökostrom liefert LichtBlick auch Öko-Erdgas und sticht mit zwei weiteren Produkten hervor:

PV-Komplettanlage mit Batteriespeicher und virtueller Vernetzung

Fahr-Strom mit fixen Ladepreisen:
Dieses Angebot dürfte für alle E-Auto-Fahrer sehr interessant sein. Als LichtBlick-Kunde mit ÖkoStrom- oder ÖkoGas-Liefervertrag erhalten Sie über die FahrStrom-App (für Android oder für Apple) Zugang zu rund 100.000 Ladepunkten in Deutschland und Europa.

Der Clou: Unabhängig vom Preis, den der Betreiber der Ladestation aufruft, zahlen LichtBlickende immer nur 0,29 Euro bzw. 0,39 Euro je Kilowattstunden geladenem Strom an Wechselstrom- bzw. Gleichstrom-Ladestationen. Das Laden außerhalb Deutschlands kostet einheitlich 0,89 Euro je kWh, egal, ob Wechselstrom oder Gleichstrom in den Akku fließt.

Wer mit seinem E-Auto auch außerhalb fester Routen vor unangenehmen Preisüberraschungen gefeit sein möchte, wird diese Einheitspreise sehr zu schätzen wissen.

Die FahrStrom-App bietet weitere Bequemlichkeiten: Navigation zum Ladepunkt, alle Informationen wie Preise, Anschlüsse, Ladeleistung, Verfügbarkeit an einem Ort sowie Starten und Bezahlen des Ladevorgangs per Klick oder QR-Code.

Weil LichtBlick die Ladestationen nicht selbst betreibt und daher nicht mit eigenem Ökostrom beliefert, kann nicht garantiert werden, dass beim Laden immer Ökostrom fließt. Damit aber der geladene Grau-Strom zumindest klimaneutral ist, unterstützt LichtBlick Projekte, die CO2 kompensieren. Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziales Engagement sind bei LichtBlick gelebte Unternehmensphilosophie.




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Eine sehr hohe Bekanntheit genießt die sehr angesehene Umweltschutzorganisation GREENPEACE. Da ist es naheliegend, dass Greenpeace auch grüne Energie liefert. Neben dem “klassischen” ÖkoStrom können Sie von Greenpeace auch ÖkoGas aus WindGasAnlagen beziehen: Windräder liefern den grünen Strom für die Elektrolyse von Wasserstoff, der neben Bio-Gas in das Erdgasnetz eingespeist wird. Weitere Produktbereiche sind Wärmestrom für Ihre Heizung oder Wärmepumpe, sowie MobilStrom für das Laden zuhause.

ÖkoStrom aus Wind- und Wasserkraft liefert Greenpeace Energy als “ÖkoStrom aktiv” für 29,8 ct/kWh zzgl. 8,90 Euro monatlich für die Zählermiete zu günstigen Preisen.

Den weiteren Ausbau der Solarenergie können Sie im Tarif Solarstrom plus unterstützen. Hier wird neben Wind- und Wasserkraft auch Solarstrom aus Braunkohleregionen eingespeist. Ihre Unterstützung leisten Sie durch einen leicht höheren Arbeitspreis von 31 ct/kWh.

Günstiger wird es, wenn Sie auch Ihr E-Auto mit Greenpeace Strom im Tarif MobilStrom aktiv laden. Dann sinkt der Strompreis auf 28,8 ct/kWh; die Abrechnung erfolgt über einen gemeinsamen Zähler.

Eine Alternative für viele, die Ihren Stromversorger wegen bestehender Mindestlaufzeiten und Kündigungsfristen nicht schnell genug kündigen können, ist der Tarif MobilStrom plus, der zu bestehenden Stromverträgen dazu gebucht werden kann. Dazu ist der Einbau eines separaten Zählers notwendig, der vom Netzbetreiber “netzdienlich” gesteuert werden kann. Diesen ÖkoStrom bietet Greenpeace Energy für 22,8 ct/kWh an. Dazu kommt die monatliche Zählermiete von € 8,90. Bitte prüfen Sie vorab, ob bei Ihnen die Tarifmerkmale  gegeben sind.

Greenpeace Energy hat auch für Gewerbetreibende interessante Tarife.

Die Besonderheit an Greenpeace ÖkoStrom: Es gibt keine Mindestvertragslaufzeit! Sie können Ihren Vertrag immer mit einer Frist von 4 Wochen kündigen.

Green Peace

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Die sonnen GmbH betreibt ein virtuelles Netzwerk von Batteriespeichern in Privathaushalten oder bei Unternehmen. Die Idee dahinter ist, dass im Moment der Erzeugung nicht genutzter Solar-, Wind- oder Biogas-Strom in vielen kleinen Batteriespeichern gespeichert wird. Jedes Mitglied der sogenannten sonnenCommunity kann aus allen Speichern Solarstrom beziehen und damit Leistungsschwankungen der eigenen PV-Anlage ausgleichen. Als Nebeneffekt wird dadurch eine deutlich höhere Eigenverbrauchsquote erreicht, als wenn Sie Ihren eigenen PV-Strom ausschließlich selber nutzen wollten.

Für Besitzer einer eigenen PV-Anlage bietet sonnen spezielle Batteriespeicher an. Damit kann der Anlagenbesitzer Teil der sonnenCommunity werden und erhält mit der sonnenFlat eine bestimmte Menge an Strom (zwischen 4.250 und 8.000 kWh) zum Preis von 0,00 (!!) € je kWh. Es ist lediglich ein Mitgliedsbeitrag in Höhe von € 19,99 im Monat zu zahlen. 

  • In unserer Tarifübersicht unten, erhalten Sie als sonnenCommunity-Mitglied z.B. 6.750 kWh an Strom pro Jahr zum Gesamtpreis von € 239,98. Diese Strommenge reicht für einen 4-Personen-Haushalt und für das E-Auto (im Rechenbeispiel mit 2.310 kWh p.a. veranschlagt).

Die sonnenFlat lässt sich neben einer PV-Anlage auch mit einem Blockheizkraftwerk / BHKW einer Windturbine oder einer Bio-Gas-Anlage nutzen. Für Kunden ohne eigene Stromerzeugung und ohne sonnenBatterie bietet sonnen mit sonnenStrom einen „normalen“ Öko-Stromtarif ab 26 ct/kWh zzgl. € 9,99 mtl. Grundpreis.

Stadtwerke

Viele der über 2.000 deutschen Stadtwerke haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten E-Autofahrern verschiedene Vergünstigungen, z.B. mit niedrigeren Tarifen oder Zuschüssen zum Kauf eines E-Autos oder einer Wallbox. 

Aufgrund der enormen Menge an Stadtwerken können wir Ihnen keinen vollständigen Überblick über alle Tarife geben. In unseren Beitrag über die Wallbox-Förderung durch Kommunen und Stadtwerke finden Sie eine Zusammenstellung von kommunalen und regionalen Stromversorgern, die neben den dort dargestellten Zuschüssen für Wallboxen oft auch besondere Stromtarife anbieten.

UNSER TIPP: Fragen Sie Ihren Stromversorger nach speziellen Tarifen und Zuschüssen!

Vergleich der Ökostrom Tarife

Unterwegs laden

In Deutschland gibt es über 120 Anbieter für das mobile Laden unterwegs. Nicht jeder Anbieter kann dabei 100% Öko-Strom garantieren.

Wichtig ist: Nicht jeder mobile Stromtarif ist für jedes E-Auto gleich gut geeignet!

Der Grund dafür liegt in den verschieden großen Batteriekapazitäten und Ladeleistungen der verschiedenen Fahrzeuge. Außerdem existieren unterschiedliche Tarifmodelle der einzelnen Anbieter, die sich wie folgt unterscheiden lassen:

  • Abrechnung nach Verbrauch in kWh
  • Abrechnung nach Zeit (in Minuten)
  • Pauschale Abrechnung je Ladevorgang
  • Fixpreis mit Monatspauschale
  • Mischformen
 

E-Auto-Fahrer beurteilen dabei die Abrechnung nach Verbrauch (kWh) überwiegend als die fairste Methode. Das muss aber nicht zwingend auch für Sie die günstigste sein. Aufpassen sollten Sie, wenn zusätzlich auch eine Gebühr je Zeiteinheit erhoben wird. Das kann das Laden schnell recht teuer machen, vor allem, wenn man vergisst, das E-Auto rechtzeitig von der Ladestation zu nehmen.

Für Vielfahrer ist eine Monatspauschale empfehlenswert. Aber auch hier gilt: Vorher durchrechnen, wie viel Strom Sie brauchen.

Besitzer von E-Autos mit einer eher geringen Ladeleistung sollten aufpassen bei Tarifen, die nach Zeit abrechnen: Um z.B. einen Akku mit 30 kWh Kapazität bei einer effektiven Ladeleistung von 6 kW zu laden, müssen Sie mindestens 5 Stunden laden. Bei einem Minutenpreis von € 0,10 kommen so € 30,00 für einmal Laden zusammen. Schafft Ihr E-Auto hingegen 22 kW Ladeleistung, reduziert sich die Standzeit auf ca. 1,5 Stunden und das Laden kostet nur noch € 9,00 – für die gleiche Menge Strom.

Gratis laden

Die meisten Stadtwerke haben sich im Ladeverbund „Ladenetz“ zusammengeschlossen und ermöglichen so ihren Kunden, auch außerhalb des eigenen Ladestationsnetzes Strom zu laden. Da aufgrund des geltenden Mess- und Eichrechts der Verkauf von Ladestrom an neuen Ladestationen nur noch im Rahmen eines geeichten Prozesses erlaubt ist, viele Ladestation aber nicht dem Eichrecht genügen, verschenken viele Stadtwerke den Ladestrom an ihren Ladestellen. Der Haken dabei ist: Das gilt nur für Kunden der jeweiligen Stadtwerke, die auch Ihren Haushaltsstrom dort beziehen. Hier kann es aber durchaus lohnend sein, Kunde der jeweiligen Stadtwerke zu werden – es hängt dann von der Menge des Ladestroms ab, den Sie im Jahr brauchen.

Eine gute Übersicht über mobile Stromtarife finden Sie u.a. auf goingelectric.de.

Welchen Ladestromtarif sollten Sie wählen?

Es kommt drauf an.

  • E-Autos mit einem kleinen Akku, aber hoher Ladeleistung kommen bei Zeittarifen am besten weg.
  • Bei einem großen Akku (ab ca. 60 kWh) lohnt fast immer ein Pauschaltarif je Ladevorgang.
  • Vielfahrer sind in der Regel mit einer Monatsflatrate am besten bedient.
  • Unabhängig von der Akkugröße ist bei Fahrzeugen mit eher geringer Ladeleistung ein Tarif interessant, der nach geladenen Kilowattstunden abrechnet.
 

Achten Sie aber immer darauf, ob nicht noch zusätzlich nach Zeiteinheiten abgerechnet wird – solche Tarifkombinationen führen oft zu hohen Rechnungen.